gvh-k0709

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September 2007

Kusterdingen – Wirtschaft “Hirsch” von Bernhard Griesshaber
(um 1920, heute Hindenburgstraße 55), 1991 (Öl/Leinwand, 40 x 50 cm)

Jedes Dorf hatte seine Wirtschaften. Es gab aber doch Unterschiede. Der Besen- oder Heckenwirt war oft selbst Weingärtner und schenkte nur gelegentlich, nach der Lese, eigenen Wein aus. Der Gassen- oder Beckenwirt hielt das ganze Jahr über Wirtschaft, er durfte aber nur Getränke (je nach Gegend Wein, Bier, Weißbier, selbst hergestellten Branntwein) und kalte Beilagen abgeben. Der Schildwirt (so genannt nach dem geführten Wirtshausschild) gab warmes Essen aus und konnte Reisende beherbergen. Der “Hirsch” von Bernhard Griesshaber war eine Schildwirtschaft. Er hatte das Schildrecht vom alten “Hirsch” (ehemals Ledergasse, heute Bürger- und Kulturhaus, Tübinger Straße 5-7) übernommen. Das hier abgebildete Bauernhaus wurde im 19. Jahrhundert zur Wirtschaft umgebaut. Anfang des 20. Jahrhunderts hat man dann, deutlich an den hohen Fenstern zu erkennen, einen Teil der Scheuer zu einem Saal ausgebaut.