gvh-k0712

gvh-k0712

Dezember 2007

Kusterdingen – Hindenburgstraße – Marienkirche, 1983 (ÖL/Holz, 40 x 50 cm)

“Ein vertrautes Bild von Kusterdingen”, werden viele Mitbürger sagen. Jedermann ist diesen Weg oftmals gegangen, hat die Straße vielmals befahren. Und doch lassen sich besondere Merkmale mit den Augen des Künstlers erkennen, die doch recht steile Straße zum Beispiel. Schon immer führte sie als Ortsweg Nummer 1 zur Marienkirche, links und rechts gesäumt von zwei alten Höfen. Ursprünglich war die Straße viel steiler und schmäler, da sie im hohen Mittelalter zur Burg der hochadligen Herren von Kusterdingen führte, von der heute noch der Burgfried (unterer Teil des Kirchturms) vorhanden ist. Um die erbaute Wehrkirche suchten die Einwohner bei Gefahr Schutz. Links und rechts der Straße stehen die ältesten Höfe des Ortes: links der schon 1304 bezeugte Hof des Klosters Marchtal, auf dessen Gelände erst Anfang des 20. Jahrhunderts das hohe Backsteingebäude errichtet wurde; und rechts der erste Hof der Spendenpflege Reutlingen: die zwei Wohnhäuser mit Scheuern und diversen Nebengebäuden (heute Weinhaus Wandel, Küferei). Kusterdingen besaß insgesamt 17 große Lehenshöfe, nicht zuletzt wegen der fruchtbaren Böden der Härten.