Bis Anfang der 1960er Jahre existierte dieser Pumpbrunnen in der Hauptstraße in Wankheim.
Wenn wir heute Freude an unseren alten und neuen Brunnen haben, so sollten wir nicht vergessen, dass unsere Brunnen ursprünglich keine Ziergegenstände waren, sondern lebensnotwendig für Mensch, Vieh und Natur. Die Lösslehmböden der Härten sind relativ wasserundurchlässig. Deshalb wird von Wankheim 1867 in der Oberamtsbeschreibung berichtet: »Trotz der in den letzten Jahren angelegten und zwei älteren Gemeindebrunnen und vieler Privatbrunnen entsteht leicht Wassermangel im Ort, und das Wasser wird dann zumeist von einem alten, massiven, eine Viertel Stunde unterhalb des Orts gelegenen Feldbrunnen, dem sog. Hohlbrunnen, herbeigeschafft. Im Orte befinden sich zwei laufende und 20 Pumpbrunnen, ferner hat fast jedes Haus einen Ziehbrunnen. Das Wasser ist gesund, doch nicht sehr schmackhaft und erfrischend; auch die Markung hat sehr wenig Quellen, die bedeutendste ist der schon genannte Hohlbrunnen; dann fließt der nie vertrocknende Lumpenbach hindurch«. Brunnen waren aber nicht nur zum Wasser holen da, sie waren wichtige Elemente der Kommunikation. Der Gang zum Brunnen ersetzte die Tageszeitung, vermehrte zwar den Klatsch, festigte jedoch die Gemeinschaft. Viele alte Brunnen mussten dem Verkehr weichen, wurden versetzt oder abgebrochen.