Noch Anfang der 1960er Jahre saßen die Männer – wie seit alters – nach getaner Arbeit oder auch sonntags zusammen, meist unter einem markanten Baum im Hof eines Gehöfts, wie hier unter dem Nussbaum im Mähringer Erbhof (von links): Richard Bauer, Georg Riehle (vor dem Nussbaum), der Erbhofbauer Ludwig Digel und Adolf Pflumm.
Wie man sieht, kam es nicht auf bequeme Sitzgelegenheiten an, einfache Holzbretter auf behauenen Steinen taten es auch. Viel wichtiger war das vertrauliche Gespräch; in einer Wirtschaft hätte es ja Mithörer geben können. Hier aber »unter dem Baum« konnte alles durchgehechelt und besprochen werden, Wichtiges und Alltägliches.
Jedenfalls sind durch diese Gesprächsrunden viele unserer Sprichwörter auf den Härten tradiert. Um nur wenige Beispiele zu nennen: »Mir Reiche heirotet anander ond de Arme sollets ao so macha.« – »Kauf koe Wies em Tau ond koe Mädle beim Tanz.« – »Oh, wenn älle Leut wäret, wia i sei sott.« – »Uff em Rothaus secht mr halt »Jo«, no goht’s schneller.« – »Lang amol ema naggada Ma en d’Dasch« – »Des ich a Wetter zom Erba«.