Das am 2. Dezember 1920 aufgenommene Bild zeigt vier Kusterdinger Kriegsveteranen des deutsch-französischen Krieges von 1870/71.
Ganz links auf dem Bild Hirschwirt Bernhard Grieshaber (Hindenburgstraße) rechts von ihm drei weitere Veteranen des Krieges 1870/71. Die Männer sind zwischen 70 und 80 Jahre alt. Sie haben ihre Tapferkeitsmedaillen und Orden des »70er-Krieges« angelegt und präsentieren sich stolz dem Fotografen, ganz bewusst am 2. Dezember. Die Württemberger kämpften im »70er-Krieg« unter dem Befehl des preußischen Generals von Obernitz in der III. Armee des Kronprinzen Friedrich Wilhelm, des späteren Kaiser Friedrich. Die auf der Fotografi e abgebildeten vier Kusterdinger gehörten zum Grenadier-Regiment Königin Olga. Dieses zeitweise hart bedrängte Regiment wehrte am 2. Dezember 1870 bei Champigny zusammen mit sächsischen Einheiten unter hohen Verlusten den einzigen ernsthaften Ausbruchsversuch des vor Paris eingeschlossenen französischen Heeres erfolgreich ab. Natürlich ist dieses Bild nur aus der Zeit heraus direkt nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg zu verstehen: Nach dem Versailler Vertrag von 1919 präsentieren sich – wie auch in anderen Dörfern die vier Kusterdinger Veteranen selbstbewusst genau 50 Jahre nach dem Tag von Champigny.